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Provinzen & Territorien: Alberta
Die Provinz Alberta hat eine Vertretung in Deutschland:
Vertretung der Provinz Alberta in Deutschland
Wolfgang Reginald M. Kontz
Konsul Handel Alberta
Kanadisches Konsulat, Tal 29
80331 München, Deutschland
Telefon: (089) 219 957 40
Fax: (089) 219 957 45
E-Mail: reg.kontz@dfait-maeci.gc.ca
Internet: www.alberta-canada.com/germany/
Über Alberta
Alberta: Das Land
Alberta ist die westlichste der drei kanadischen Prärieprovinzen.
Die Provinz liegt zwischen dem 49. und 60. Breitengrad.
Von Norden nach Süden gemessen ist sie 1.217 km
lang. Die Distanzen zwischen Ost und West liegen zwischen
293 und 650 Kilometer. Mit einer Bodenfläche von
661.185 km² ist Alberta fast doppelt so groß
wie die Bundesrepublik Deutschland.
Etwa die Hälfte des südwestlichen Provinzteils
wird vom Hochgebirge und vom Vorgebirge eingenommen,
eindrucksvollen Hinterlassenschaften der Gletscher,
deren Vordringen und Rückzug in Millionen Jahren
diese Landschaft geformt haben. Die in Alberta gelegenen
Gipfel der Rocky Mountains sind zwischen 2.130 m bis
3.747 Meter hoch.
Das Vorgebirge ist das Bindeglied zwischen Gebirge und
der Prärielandschaft, mit dicht bewaldeten Regionen
und Weideland, auf dem Vieh grast. Unter der Oberfläche
des Vorgebirges liegen etliche der reichsten Kohle-
und Erdgasvorkommen der Provinz.
Die übrigen rund 90 Prozent der Bodenfläche
Albertas sind Teil der großen Ebenen Nordamerikas.
Dazu gehören die bewaldeten Gebiete, die im Nordteil
der Provinz überwiegen, und die weiträumigen
Landstriche des Nordmoores, das einen Großteil
der Lagerstätten von Erdöl, Erdgas und Teersand
überdeckt.
Das Klima Albertas ist kontinental. Lange, kalte Winter
und milde bis heiße Sommer halten sich die Waage.
Die Zahl der Sonnentage ist, unabhängig von der
Jahreszeit, ungewöhnlich hoch. Im Winter bedeckt
Kaltluft die Provinz, doch im Südwesten wird sie
häufig durch den "Chinook" überlagert,
einem milden Wind, der vom Pazifik her durch das Gebirge
hereinströmt.
Die Geschichte
Indigene Völker, deren Vorfahren vermutlich vor
Jahrtausenden von Asien über die Bering-See gekommen
sind, waren die ersten Bewohner Albertas. Indianervölker
der Blackfoot, Blood, Piegan, Cree, Gros Ventre, Sarcee,
Kootenay, Beaver und Slavey mit ihren vielfältigen
Dialekten der Athpaskan- und Algonkian-Sprache waren
die einzigen Bewohner der damals weiträumigen Wildnis.
Diese frühen Bewohner Albertas, vor allem die in
den Wäldern der mittleren und nördlichen Region
lebenden Stämme, wurden von den europäischen
Pelzhändlern, die im 18. Jahrhundert hierher kamen,
als Partner geschätzt. Als erster europäischer
Forschungsreisender erkundete 1754 Anthony Henday das
heutige Alberta.
Peter Pond von der North West Company richtete hier
1778 den ersten Pelzhandelsposten ein. Die Hudson's
Bay Company dehnte ihren Machtbereich allmählich
bis weit in den Norden Nordamerikas bis Rupert's Land
und die Nordwest-Territorien aus sowie bis zu der Region,
die das heutige Alberta ausmacht. Seit dieser Zeit stritten
sich die Hudson's Bay Company und die Nord West Company
über die Vormachtstellung in der Region und machten
sich mit ihren Pelzhandelsstationen Konkurrenz. Erst
die Fusion der beiden Unternehmen im Jahre 1821 machte
dieser Rivalität ein Ende.
Bei ihren Expeditionen entdeckten Henry Youle Hind und
John Palliser, daß es in Teilen dieser Region,
besonders im fruchtbaren und sehr trockenen Landstrich
nördlich des Palliser-Dreiecks, ausnehmend gutes
Farmland gab. Daraufhin beschlossen die Briten, die
Nutzungslizenz für die Hudson's Bay Company nicht
zu verlängern. 1870 übernahm das Dominion
of Canada das Nordwest-Territorium und verwaltete es
von der neuen Provinz Manitoba aus.
Als die Eisenbahn 1883 Alberta erreichte, wuchs die
Bevölkerung rasch an. Weitere Ursachen für
den eindrucksvollen Bevölkerungszuwachs war die
Entdeckung neuer Weizensorten, die für das Klima
der kanadischen Prärie besonders geeignet waren
sowie der Mangel an neuem Farmland in den Vereinigten
Staaten. Hinzu kam, daß die Zeit der Depression
in ganz Nordamerika zuende ging.
Am l. September 1905 wurde Alberta, benannt nach Prinzessin
Louise Caroline Alberta, der vierten Tochter von Königin
Victoria, zu einer kanadischen Provinz mit der Hauptstadt
Edmonton. Sie bestand aus dem Distrikt Alberta sowie
Teilen der Distrikte von Athabasca, Assiniboia und Saskatchewan.
Die Bevölkerung
Wer die Herkunft der 3,2 Millionen Menschen, die heute in Alberta leben, erforschen
will, muß bei den indigenen Völkern der Provinz beginnen und erreicht
schließlich jede Stelle auf dem Globus. Bis in die 80er Jahre des 19.
Jahrhunderts bildete die Urbevölkerung den größten Teil der
Bevölkerung der Provinz. Erst danach wurde sie zahlenmäßig von
den einströmenden Europäern überflügelt. 1881 lebten in
der Region, die später zur Provinz Alberta wurde, kaum mehr als eintausend
Menschen, die nicht von den Ureinwohnern abstammten. Zehn Jahre später
lebten hier bereits 17.500 Menschen. Die Einwanderer kamen aus vielen Ländern.
Sie folgten dem Ruf der kanadischen Regierung, die in den Jahren zwischen 1890
und 1920 große Anstrengungen unternahm, um die Einwanderung und mit ihr
die landwirtschaftliche Entwicklung zu fördern. Als diese Einwanderungsbewegung
1921 zu Ende ging, war die Bevölkerung Albertas auf 584.454 Menschen angewachsen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs veränderte sich das Einwanderungsmuster.
Von den 60er Jahren an kamen die Immigranten aus der ganzen Welt, aus den Anrainerstaaten
des Pazifiks ebenso wie aus Asien, und der Karibik. Heute sind noch knapp 44
Prozent der Bewohner Albertas britischer Herkunft. Weitere große ethnische
Gruppen sind deutscher, ukrainischer, französischer, skandinavischer oder
niederländischer Abstammung. Indianischer Herkunft und Métis waren
1991 rund 150.000 Menschen. Das restliche Bevölkerungsviertel der Provinz
setzt sich aus kleineren ethnischen Gruppierungen zusammen, die praktisch aus
jedem Land der Welt stammen. Die überwiegende Mehrheit der Provinzbevölkerung
spricht Englisch. Die meisten Religionen sind in der Provinz vertreten.
Zwei Drittel der Bewohner Albertas sind jünger als 40 Jahre. Die Provinz
hat damit eine der jüngsten Bevölkerungen der Industrieländer.
Ein Grund dafür ist in der hohen Zuwanderung aus anderen Provinzen sowie
aus dem Ausland zu sehen, die Alberta in den vergangenen 25 Jahren erlebt hat.
Fast 80 Prozent der Provinzbewohner leben in städtischen Wohngebieten,
über die Hälfte allein in den beiden größten Städten
Edmonton (840.000), der Provinzhauptstadt, und Calgary (800.000).
Die Wirtschaft
Albertas Landwirtschaft gehört zu den produktivsten weltweit. Wertmäßig
erwirtschaftet sie 20 Prozent des jährlichen kanadischen Gesamtertrages.
Fast 22 Millionen Hektar an bewirtschaftetem und unbewirtschaftetem Land werden
als Weideland und für den Anbau von Viehfutter genutzt. Wichtigste Erntepflanze
ist immer noch der Weizen, doch der Anbau anderer Getreidesorten weitet sich
mit der Diversifizierung des landwirtschaftlichen Produktionsangebots aus. Albertas
Viehbestand ist der größte in ganz Kanada.
Alberta ist Kanadas Energieprovinz, mit über 80 Prozent der Erdölvorkommen,
mehr als 90 Prozent der Erdgasvorkommen sowie dem kanadischen Gesamtvorkommen
an Bitumen und Teersand. Der Erdöl- und Erdgasbereich hat sich mit Erfolg
auf die stark schwankenden Weltmarktpreise der 80er Jahre eingestellt und sowohl
die Produktions- wie die Betriebskosten deutlich gesenkt.
Mehr als die Hälfte der Provinz (350.000 km²) ist bewaldet. 216.000
km² dieses Waldbestandes mit seinen verschiedenen Nadel- und Laubbaumsorten
gelten als wirtschaftlich produktives Waldland.
Gemessen am Umsatz und an der Zahl der Beschäftigten sind der Nahrungsmittel-
und der Getränkesektor in Alberta die größten Zweige der verarbeitenden
Industrie. Mit der zunehmenden wirtschaftlichen Diversifizierung der letzten
Jahre gewinnen aber auch die Informations- und Kommunikationstechnologien, die
Bio- und Nanotechnologien, die Petrochemie, die Kunststoffindustrie, die holzverarbeitende
Industrie sowie Metallverarbeitung, Werkzeugbau und die Raffinerien an Bedeutung.
Überdies werden auch andere Industriegüter - darunter Flugzeuge, Transporteinrichtungen,
Industrie- und Spezialchemikalien - in Alberta hergestellt.
Im Dienstleistungssektor werden mehr als 60 Prozent des Bruttoinlandproduktes
der Provinz erwirtschaftet. Mehr als zwei Drittel der in Alberta Beschäftigten
arbeiten im Gewerbe- und Finanzbereich, im Verkehrswesen, im Einzelhandel, im
Gesundheits- und Bildungssektor sowie im Tourismus. Ihren Besuchern bietet die
Provinz eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten. Auf die Rocky Mountains und
die berühmten Nationalparks von Banff und Jasper ist man in Alberta besonders
stolz.
Nützliche Links:
Bilder: © CTC, Düsseldorf
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