Provinzen & Territorien: Ontario
Die Provinz Ontario hat eine Vertretung in Deutschland:
Ontario International Marketing Centre
Frau Terrie Romano,
Konsulin
Konsulat von Kanada, Tal 29
80331 München, Deutschland
Telefon: (089) 219 957-60
Fax: (089) 219 957-57
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Über Ontario - Das Land
Die Irokesen nannten dieses Land "Kanadaria"-
"Glitzerndes Wasser". Ein zutreffender Name,
denn Ontario grenzt im Süden an die Großen
Seen und im Norden an die Hudson Bay. Überdies
besteht ein Sechstel seiner Fläche (177 390 km²)
aus Seen und Flüssen.
Geologisch ist Ontario in drei Regionen aufgeteilt:
In das Tiefland der Großen Seen und des St. Lorenz-Stroms,
in den kanadischen Schild und in das Tiefland der Hudson
Bay. Dieses besteht aus schmalen Küstenstreifen
an der Hudson Bay und der James Bay. Das Land ist feucht
und mit Buschwerk bewachsen. Der kanadische Schild,
der vom übrigen Norden, vom Oberen See bis zur
Hudson Bay reicht und sich bis in den Süden der
Provinz erstreckt, ist ein riesiges Felsplateau. Der
spärliche Boden eignet sich nicht besonders für
die weiträumige landwirtschaftliche Nutzung. Der
Reichtum dieser Region besteht aus mineralischen Vorkommen,
Wäldern und Wasserkraft.
Der kanadische Schild und das Tiefland an der Hudson
Bay machen zwar 90 Prozent der 1.068 580 km² großen
Provinz aus, doch leben dort nur zehn Prozent der Bevölkerung.
Die Städte Nordontarios sind mit dem Bau der Eisenbahnlinie
entstanden. Heute rollen die Erzeugnisse aus den Bergwerken
und den Fabriken auf Schienen und Straßen südwärts.
Die weiter nördlich gelegenen Gebiete lassen sich
häufig nur auf dem Luft- oder dem Wasserweg erreichen.
Die extremenen klimatischen Bedingungen des Nordens
gehören hier zum Alltag. In Winisk liegen die Durchschnittstemperaturen
im Juli zwischen 12° und 15° C. Im Januar fallen
sie auf -25°C.
Die fünf Großen Seen sind in Ontario die
sichtbare Hinterlassenschaft der Eiszeit. Der größte
von ihnen, der Obere See, ist das größte
Süßwasser-Reservoir der Welt.
Das Tiefland zwischen den Großen Seen und dem
St. Lorenz-Strom bildet das letzte Drittel der Provinz.
Hier lebt der größte Teil der Bevölkerung,
hier sind Industrie und Gewerbe angesiedelt, und hier
liegen auch die landwirtschaftlich genutzten Regionen.
Das Tiefland umfaßt das Dreieck zwischen Windsor,
Thousand Islands und dem St. Lorenz-Strom. Im südlicheren
Teil Ontarios erreichen die durchschnittlichen Sommertemperaturen
22°C. Hier bilden das gemäßigte Klima
und die fruchtbaren Böden die Voraussetzungen für
eine leistungsfähige Agrarindustrie. In diesem
relativ kleinen Gebiet liegen mehr als die Hälfte
der ertragreichsten landwirtschaftlichen Nutzflächen
Kanadas.
Mit den über vier Millionen Menschen, die in ihrem
Einzugsbereich leben, ist die Provinzhauptstadt Toronto
die größte Metropole Kanadas. Aus Toronto
stammt ein großer Teil der kanadischen Industriegüter.
Die Stadt ist zudem Verwaltungssitz einer großen
Zahl kanadischer Firmen. Ottawa, die zweisprachige und
von zwei Kulturen geprägte Hauptstadt Kanadas,
liegt am Zusammenfluß der drei Flüsse Gatineau,
Rideau und Ottawa.
Die Geschichte
Vor mehr als 10 000 Jahren, im Verlauf der letzten
Eiszeit, kamen die ersten Menschen nach Ontario. Auf
die Nachkommen dieser ersten Einwanderer, die Indianernationen
der Irokesen und der Algonquin, trafen im 17. Jahrhundert
die Europäer. 1610 segelte Henry Hudson in die
große Bucht, die heute seinen Namen trägt
und erreichte das Ufer des heutigen Ontario. Im südlichen
Teil der Provinz machten 1613 Samuel de Champlain und
Étienne Brûlé erste Bekanntschaft
mit den indigenen Völkern.
1774 herrschten die Briten über Südontario,
den Teil der britischen Kolonie Québec. Durch
das Verfassungsgesetz von 1791 wurde "Québec"
in zwei Teile geteilt. Ontario wurde in Upper Canada
(Oberkanada) umbenannt. Dies war angesichts des großen
Zustroms von Loyalisten, die nach der Amerikanischen
Revolution geflohen waren, notwendig geworden.
1840 wurden Upper und Lower Canada (Unterkanada) im
Rahmen des Unionsgesetzes wiedervereint. Sie erhielten
nun den Namen Kanada. Die beiden Regionen West- und
Ostkanada beteiligten sich 1864 an der Konföderationsdebatte.
Als das Domionion of Canada im Jahre 1867 gegründet
wurde, teilten sie sich in die Provinzen Ontario und
Québec.
Die Bevölkerung
Von 1779 an strömten Engländer, Schotten
und Iren in mehreren Einwanderungswellen ins Land. Sie
zogen am St. Lorenz-Strom landeinwärts und siedelten
sich an. Auch heute noch ist der Zuzug von Einwanderern
für Ontario wichtig. Hier leben Menschen italienischer,
deutscher, chinesischer, holländischer, portugiesischer,
indischer und polnischer Herkunft sowie Einwanderer
aus der Karibik.
1991 lebten in Ontario fast 250 00 Menschen, die von
den indigenen Völkern der Indianer, Métis
und Inuit abstammten.
Mit seinen fast elf Millionen Bewohnern ist Ontario
die kanadische Provinz mit der größten Bevölkerung.
Englisch ist hier zwar die Amtssprache, doch der französischsprachige
Teil der Bevölkerung leistet als größte
sprachliche Minorität einen wichtigen Beitrag zum
kulturellen Leben der Provinz. In Regionen mit einem
größeren frankophonen Bevölkerungsteil
bietet die Provinzregierung ihre Dienste in Ämtern
und an anderen offiziellen Stellen auch in französischer
Sprache an.
Die Wirtschaft
Als produktivste Provinz Kanadas erwirtschaftet Ontario
mehr als 40 Prozent des kanadischen Brutto-Inlandsproduktes.
An der Spitze steht dabei die verarbeitende Industrie
mit einem Umsatz (1992) von 85 Milliarden Dollar. Ontario
bietet zahlreiche Standortvorteile, so etwa seinen Reichtum
an Bodenschätzen und anderen Naturressourcen, ein
modernes Verkehrsnetz, ein umfassendes Potential an
hochqualifizierten Arbeitskräften, eine zuverlässige
und relativ preiswerte Stromversorgung sowie die Nähe
zu den Absatzmärkten der Vereinigten Staaten. Produkte
aus Ontario können in weniger als einem Tag 120
Millionen US-amerikanische Verbraucher erreichen.
Die Automobilproduktion ist für Ontario wichtigster
Industriezweig wie führender Exportsektor. Sie
schafft Arbeitsplätze für 110.000 Menschen
und macht 43 Prozent der Provinzexporte aus.
Der Bergbau hat für die wirtschaftliche Entwicklung
Ontarios seit jeher eine wichtige Rolle gespielt. Durch
die Förderung von Gold, Nickel, Kupfer, Uran und
Zink werden Umsätze in Milliarden-Dollar-Höhe
erzielt.
In zahlreichen Städten der Provinz gibt es zumindest
ein Unternehmen, das mit der Holzwirtschaft zu tun hat.
Die Provinzregierung besitzt 87 Prozent der Wälder
Ontarios. Die Holzwirtschaft hat einen Anteil von 5,8
Prozent am Gesamtexport der Provinz.
Auch das Finanz- und Bankwesen leistet einen entscheidenden
Beitrag zu Ontarios wirtschaftlicher Prosperität.
Toronto ist der fünftgrößte Kapitalmarkt
der Welt. Seine Börse ist - gemessen am Umsatzvolumen
- die zweitgrößte Nordamerikas und wertmäßig
der drittgrößte nordamerikanische Börsenplatz.
An dritter Stelle der Wirtschaft Ontarios rangiert
der Tourismus. 1990 brachten die Touristen mehr als
9,5 Milliarden Dollar nach Ontario. Insgesamt verzeichnete
die Tourismusbranche der Provinz Einnahmen in Höhe
von 13,4 Milliarden Dollar und einen Beschäftigungsstand
von 320.000 Personen.
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Bilder: © CTC, Düsseldorf
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